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Wie man innere Prozesse selbständig begleiten und unterstützen kann. Ein Ratgeber

 

Inhaltsverzeichnis

 

Meine Empfehlung an alle Klienten lautet: Lernen Sie sich selbst zu begleiten! Lernen Sie eine Methode oder wenden Sie die bereits erlernten auch bei sich an.

Einige meiner Klienten haben bereits eine Methode erlernt, z. B. Reiki oder eine psychotherapeutische Methode. Sie wenden sie bei Klienten oder Freunden und Familienangehörigen, aber nicht bei sich selbst an. Das ist sehr schade und widerspricht dem Grundsatz, dass man sich zuerst selbst heilen soll (Kontinuierlich! Damit ist man nie fertig!), bevor man andere heilt. Ganz abgesehen davon, dass man die eigenen Ressourcen nutzt und von Therapie- und Begleitangeboten abhängiger ist, als man sein könnte und sollte. Ja, an manche Punkte kommt man alleine nicht heran oder nicht so schnell, wie es in Begleitung möglich wäre. Das dürfte aber keine Entschuldigung dafür sein, es nicht aus eigener Kraft zu versuchen. Vielleicht geht es bei dem einen Punkt doch? Nichts ist besser als das Erleben von Selbstwirksamkeit!

Was konkret können Sie also tun, um sich selbst zu begleiten?

Ein Album anlegen

Ich empfehle all meinen Klienten, ein Album für die eigenen Prozesse anzulegen. Das kann ein A4- oder ein A3-Album sein oder ein Tagebuch. Investieren Sie ruhig etwas mehr Geld in so ein Album (Auf dem Bild ist ein Notizbuch von Paperblanks zu sehen. Es gibt viele außergewöhnliche Designs.). Schließlich ist es etwas, womit Sie täglich oder zumindest sehr häufig arbeiten und in Ihren Händen halten. Die Investition ist außerdem eine klare Botschaft an Ihr Unterbewusstsein, dass Ihnen die Sache wichtig ist, dass Sie es Ihnen wert ist. Planen Sie dafür eine feste Zeit ein, wenn das Ihnen hilft, oder machen Sie es ganz nach Bedarf!

Schreiben Sie alles in Ihr Album, was Ihnen wichtig ist! Kleben Sie Ihre Zettel darein. Entfernen Sie sie wieder, wenn Sie mit einem Thema durch sind! Das Loslassen am Ende der Verarbeitungsphase ist auch wichtig!

Eine Liste führen

Schreiben Sie konsequent alles auf, was Sie in Ihrem Alltag aus Ihrer Mitte gebracht hat. Ja, auch "Kleinigkeiten", z. B. eine auf den ersten Blick unbedeutende Situation, in der Sie auf Ihr Kind genervt reagiert haben. Ein Beinahe-Unfall im Straßenverkehr gehört aber genauso auf die Liste. Gehen Sie der Botschaft auf den Grund, damit aus dem Beinahe-Unfall beim nächsten Mal kein richtiger Unfall wird.

Die Liste kann lang werden, denn der Alltag ist voll von kleinen und größeren nervigen Situationen: die Schlange an der Kasse im Supermarkt, die allzu neugierige Frage eines Nachbarn, die abwehrende oder skeptische Reaktion eines Freundes. Alles, was in Ihnen etwas anderes als Frieden, Freude, Eierkuchen auslöst, kommt auf die Liste. Sie können auch anfangen, die Liste abzuarbeiten, z. B. in Form von Meditationen oder mit dem leeren Stuhl (s. weiter unten).

Bringen Sie Ihre Liste zu Ihrer freiRaum-Sitzung mit. Zusammen suchen wir nach Mustern. Meine Spezialität ist außerdem, zur Ur-Situation vordringen zu können, die dann in Ihr Bewusstsein kommen und bearbeitet werden kann. Schaffen Sie es, mit der Ur-Situation Frieden zu schließen, werden ganz viele Alltags-Trigger automatisch entfallen, denn in Ihnen herrscht ab sofort diesbezüglich Frieden. Wundervoll, nicht wahr? 

Imaginationen, Meditationen, geführte Seelenreisen

...gibt es auf CD zum Kauf oder auch online auf YouTube. Eine sehr geringe Investition mit einer tiefen Wirkung. Sie bekommen mindestens Entspannung oder – wenn Sie dabei einschlafen – holen Sie Schlaf nach. Das ist auch schon eine Menge wert. Das Beste sind die eigenen Seelenbilder, die Ihnen Ihre Themen aufzeigen und durch Ihre Seelenlandschaft führen. So kommen Sie zu sich und zu tieferen Einsichten.

Wenn Sie Ihr Thema bereits kennen, z. B. von Ihrer Liste oder aus Ihrer eigenen Mustererkennung, können Sie eine Meditation oder eine Imagination zu diesem Thema machen. Es gibt sogar geführte Imaginationen zu bestimmten Themen, z. B. die von Rüdiger Dahlke zum eigenen Schatten oder zur eigenen Haut, zu Verdauungsbeschwerden oder zum Thema Geld.

Der leere Stuhl – der Klassiker der Gestalttherapie + Begleitperson

Nehmen Sie sich zwei Stühle. Einen für Ihr Ich und den anderen für das, woran Sie arbeiten wollen. Das kann ein Symptom sein, ein Ärgernis, ein Konflikt, ein anderer Mensch, mit dem Sie ein Hühnchen zu rupfen haben usw. Positionieren Sie die Stühle zueinander nach Ihrem Gefühl. Setzen Sie sich auf Ihren Ich-Stuhl. Sprechen Sie alles aus und das bitte zensurfrei. Wechseln Sie den Stuhl und wiederholen Sie das Ganze. Achten Sie auf Ihre Körperwahrnehmungen und Ihre Gefühle. Drücken Sie alles aus, was Sie wahrnehmen können (Hitze / Kälte, Anspannung / Entspannung usw.). Folgen Sie Ihren Impulsen: Die Position der Stühle wird sich sicherlich verändern.

Am besten ist es, wenn Sie Ihren Partner oder einen Freund bitten, dabei zu sein. Die Anwesenheit eines weiteren Menschen unterstützt sie. Seine Energie entlastet Sie ein Stück, so dass Sie freier für Ihren Prozess werden. Auch werden Sie nicht so schnell aufgeben, nach dem Motto: "Es passiert sowieso nichts!" Oder: "Ich kann das nicht!" Bitten Sie Ihren Begleiter Sie darauf hinzuweisen, wenn er den Eindruck bekommt, dass Sie sich selbst austricksen, dass etwas unstimmig ist. Das natürlich immer wohlwollend. Erlauben Sie Ihrem Begleiter auch, Fragen zu stellen. Die meisten Menschen können es intuitiv ziemlich gut. Dafür muss man kein Therapeut sein! Bitten Sie Ihren Begleiter allerdings gut auf sich zu achten. Wenn Ihr Begleiter von Ihrem Thema angetriggert wird, sollte er es Ihnen sagen und etwas Abstand zu Ihnen und Ihrem Thema suchen. Eine kleine Pause und ein paar tiefe Atemzüge können helfen.

Reiki erlernen

Lernen Sie Reiki anzuwenden. Ein Reiki-1-Seminar kostet ca. 250 Euro pro Person und finden an einem Wochenende statt (bitte live, nicht online). Anschließend sind Sie in der Lage sich selbst und anderen universelle Energie zuzuführen, die Linderung bringen und Heilungsimpulse freisetzen kann. Eine Abwandlung und Konkretisierung von Reiki stellt die Healing-Codes-Methode dar. Das Buch ist zwar etwas reißerisch geschrieben, die methodische Anleitung aber klar und auf den Punkt gebracht. Die Handpositionen sind denen von Reiki im Gesichtsbereich sehr ähnlich. Die gesprochenen Worte unterstützen die Botschaft, denn die Wahrheit heilt.

Traumdeutung erlernen

Lernen Sie, Ihre Träume zu deuten. Träume sind die Versuche unseres Unterbewusstseins, an unseren Themen zu arbeiten. Dabei bedient sich das Unterbewusstsein bestimmter Symbole. Was Sie erlernen müssen, ist die Träume in Ihrem Lebenskontext zu sehen und die Symbole entsprechend zuzuordnen. Dafür gibt es einige Bücher und auch viele Beispiele, wie es funktioniert, z. B. hier.

Der Vorteil der Traumdeutung ist, dass Sie einige Ihrer Themen in einem relativ frühen Stadium abfangen und so bearbeiten können, bevor sie sich in Ihrem Leben als unangenehme Menschen, Konflikte und Situationen manifestieren. Die Grundregel ist einfach: Versteht der Empfänger die Botschaft nicht, wird sie verstärkt. Beachten Sie also Ihre Träume, besonders die, die unangenehme Gefühle auslösen oder rätselhafte Symbole und Botschaften in sich tragen! So beugen Sie Unzufriedenheit, Konflikten und Krankheiten vor! Sie können auch vor dem Einschlafen Ihr Unterbewusstsein bitten, Ihnen bei einem bestimmten Thema zu helfen oder Hinweise zu schicken.

Wenn Sie mit Ihrem Traum nicht weiterkommen, schreiben Sie ihn auf und bringen Sie ihn zur Sitzung mit. Die Arbeit mit den Traumsymbolen ist äußerst lohnenswert und besonders tiefgründig!

Resonanzgeber in Aufstellungsseminaren, Teilnahme an Gruppen

Eine relativ günstige und zielführende Möglichkeit, bei seinen Themen weiterzukommen besteht darin, Teil einer Gruppe zu werden. Die Teilnahme an Aufstellungstagen als Resonanzgeber (also ohne eigenes Thema) kostet meistens deutlich weniger als die Teilnahme mit eigenem Thema. Es lohnt sich! Auch wenn Sie ohne eigenes Thema teilnehmen, werden Sie durch die Resonanz zu den Themen der anderen mit Ihren eigenen Themen in Kontakt gebracht. Verarbeitung und Erkenntnisgewinn sind die Folgen. 

Eine regelmäßige Gruppe, ob als Aufstellungsgruppe oder als Weiterbildungsseminar, gehen noch eine Ecke tiefer. Man kennt sich, man entwickelt sich zusammen. Man bereichert sich. Für manche Menschen ist es eine große Überwindung, sich mit ihren Themen in und vor einer Gruppe zu zeigen. Sie werden merken: Mit Gleichgesinnten ist es ganz leicht.

Machen Sie es wie im freiRaum!

Wenden Sie das, was Sie im freiRaum erlebt und erlernt haben, bei sich selbst an! Wandeln Sie es ab. Experimentieren Sie herum! Führen Sie die Sitzungen fort! Machen Sie Ihre eigenen kleineren oder größeren Sitzungen. Sie müssen doch nicht gleich eine transformatorische Traumaarbeit hinlegen. Seien Sie realistisch in Bezug auf Ihre Erwartungen und Ihren Fortschritt. Fangen Sie doch z. B. mit den kleinen Ärgernissen des Alltags von Ihrer Liste an.

Eine Klientin von mir macht es folgendermaßen: Sie fotografiert das Endergebnis einer Sitzung. Zu Hause stellt sie das Ergebnis aus Papierschnipseln auf ihrem Tisch nach. Immer wieder fühlt sie sich da rein. Manchmal merkt sie, dass sich etwas verändert hat. Dann stellt sie die Schnipsel entsprechend um. Auf diese Weise nimmt sie ihre Körperreaktionen und ihre Verarbeitungsprozesse bewusst wahr. Auf dem Tisch kann sie das Ergebnis davon nachvollziehen. Eine nachahmenswerte Methode wie ich finde!

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Welche Methoden haben Sie erlernt? Wenden Sie sie auch bei sich an? Wenn Nein, warum nicht? Was hindert Sie noch daran?
  • Welche Methoden würden Sie gern erlernen? Wann fangen Sie damit an?
  • Welche Methoden wenden Sie bereits erfolgreich an? Ziehen Sie Bilanz!
  • Wo liegt bei Ihnen momentan die Grenze für die Themen, die Sie alleine bearbeiten können, und für die Themen, an die Sie sich noch nicht alleine herantrauen? Können Sie sich vorstellen, dass diese Grenze nicht in Stein gemeißelt ist? Also, dass Sie imstande sind, sie zu verschieben? Wenn Ja, dann tun Sie es!

  

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