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Alle meine Anteile: die Intuition

 

Inhaltsverzeichnis

 

Streng genommen ist die Intuition kein Anteil eines Menschen. Wir sprechen zwar alle von meiner oder deiner Intuition, wir besitzen sie allerdings nicht. Die Intuition ist eine Instanz, die viel größer ist als wir alle. Mit meiner oder deiner Intuition meinen wir unbewusst viel eher unsere Verbindung an DIE Intuition. Was ist nun diese Intuition? Und was ist sie nicht? Wie lässt sich unsere Verbindung zu ihr stärken?

Die Intuition

Die Intuition ist eine Instanz, in der alle Erfahrungen und deren Folgen gespeichert sind. Deswegen ist sie so mächtig. Sind wir mit ihr gut verbunden, können wir also nach aktuellem Erfahrungsstand der ganzen Menschheit und der ganzen Menschheitsgeschichte die bestmögliche Entscheidung treffen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass uns unangenehme Konsequenzen erspart bleiben. Das ist damit überhaupt nicht garantiert. Wichtig ist nur, dass es eben die bestmögliche von allen Entscheidungen sind. Im Unterschied dazu sind Entscheidungsfindungen, die durch unseren bewussten Verstand angeregt sind, durch den Erfahrungsschatz unseres Lebens begrenzt. Dieser kann natürlich nie und niemals mit dem der ganzen Menschheit mithalten. Daher gebührt der Intuition besonderer Respekt.

In Träumen oder in Seelenbilderreisen erscheint die Intuition häufig in Gestalt einer alten Frau oder Hexe. Lassen Sie sich nicht durch ihre hässliche große Nase oder schiefe Zähne abschrecken. Mit den Modeidealen der heutigen Zeit hat sie wahrlich nichts zu tun! Das muss sie auch nicht, denn sie hält viel wichtigere Schätze und Informationen für Sie bereit abseits all der Oberflächlichkeiten der heutigen Zeit. Sie kann aber auch als Drache, als Eule oder auch als ein ganz normaler Mensch, den wir kennen, erscheinen. Die Erscheinungsform ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass die Information bei Ihnen ankommt. Und dafür ist jede Erscheinungsform recht, die es schafft, zu Ihnen durchzudringen! Auch eine Angst machende Zombie-Schar wäre denkbar, wenn es unbedingt notwendig ist!

Das Bauchgefühl

Viele Menschen verorten ihre Intuition bzw. ihre Verbindung zur Intuition im Bauch. An sich ist dies korrekt. Unser Bauchhirn, das Erbe einer unendlich langen Evolutionskette, ist mit der Intuition viel besser verbunden als unser "Kopf". Allerdings kann es hier zur Verwechslung kommen, denn im Bauch sitzen auch noch andere Anteile, z. B. unsere Beziehungs- und Kindanteile. Letztere können traumatisiert sein und uns melden, eine Entscheidung sei falsch, weil sie z. B. Angst haben, dass sich ein Trauma wiederholt. Dabei könnte dieselbe Entscheidung aus der Sicht DER Intuition genau richtig sein, weil sie uns z. B. aus dem Handlungskorsett, das wir uns durch das Trauma angelegt haben, herausführt und neue, positivere Erfahrungen ermöglicht. Nun ist es an dieser Stelle schwer zu unterscheiden, wer da eigentlich durch das Bauchgefühl zu uns spricht. Ich empfehle Traumaarbeit. Je mehr Traumabearbeitung ein Mensch hinter sich hat, desto besser ist seine Verbindung zur Intuition. Ein weiterer Hinweis an dieser Stelle kann die Unterscheidung erleichtern: direkte Angst und Horrorphantasieszenarien sind normalerweise keine Werkzeuge der Intuition, sondern der Trauma-Anteile. Die Intuition agiert viel schlichter. Ihre Sprache lautet so: "Das fühlt sich für mich stimmig / unstimmig an." Oder: "Bitte warten, die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen." Wenn sie schon Angstsignale sendet, dann eher sanfte Impulse, vorsichtig zu sein und grundsätzlich aufzupassen, und keine Angst im herkömmlichen alles verhindernden Sinne. Wenn Sie also Angst in Bezug auf eine Entscheidung wahrnehmen, müssen Sie unterscheiden lernen, ob diese Angst Sie vor etwas Wichtigem warnt und Sie besser auf sie hören sollten, oder ob sie eine Handlung verhindert, die für Ihre Entwicklung und Ihr Leben wichtig wären. Im ersteren Falle sollten Sie auf die Angst also hören, im Letzteren Ihren Mut sammeln und einsetzen.

Instinkte und Intuition

Instinkte verbinden uns mit unserer tierischen Ur-Natur. Bei den Instinkten geht es ums Überleben des Individuums oder auch der Art. Das Kindchen-Schema gehört dazu, aber auch unser Flucht-Angriffs-Verhalten. Manchmal ist es nicht eindeutig zu unterscheiden, ob Instinkte einsetzen und / oder auch die Intuition am Wirken ist. Wenn wir z. B. einem Menschen begegnen, der etwas im Schilde führt, warnen uns unsere Instinkte: Eine Bedrohung ist im Anmarsch. Aber auch die Intuition kann anschlagen, wenn nicht nur der Überlebensinstinkt, sondern auch der eigene und der überpersönliche Erfahrungsschatz abgefragt wird. An dieser Stelle kann aber Spannendes passieren. Unser persönlicher Erfahrungsschatz könnte in diesem Fall Anteile beinhalten, die eine alte Erfahrung mit einem gefährlichen Menschen noch nicht abschließend bearbeitet haben. Sie könnten also die Gefahr, die Hier und Heute von diesem Menschen ausgeht (Wir sind ja erwachsen und kein Kind mehr!), überschätzen und eine Überreaktion bis hin zur Panik auslösen. Oder aber diese und andere Anteile unterbinden schnell das instinktive und intuitive Handeln, wie sie es damals zwecks Überleben gemacht haben. Sie machen gute Miene zum bösen Spielen oder weigern sich sogar, das böse Spiel als solches zu erkennen. In diesem Fall können wir sehr leicht wieder zum Opfer werden, und Räuber riechen so etwas meilenweit. Hier ist Traumaarbeit angesagt, damit die Instinktnatur wiederhergestellt wird!

Verbindung zur Intuition stärken

Die eigene Verbindung zur Intuition kann auf vielfältige Weisen gestärkt werden. Jede Form von Heilarbeit stärkt automatisch auch diese Verbindung. Man kann dieses Thema auch gezielter bearbeiten und z. B. aufspüren, ob es in der eigenen Psyche Verbote oder Glaubenssätze gibt, die die Verbindung zur Intuition beeinträchtigen. Sie können vielfältiger Natur sein, z. B. ganz grundsätzlich, dass die Intuition nur Probleme macht und abzulehnen ist, dass der "Kopf" viel sicherer ist als die Intuition oder dass man kein loyales Mitglied des Familiensystems ist, wenn man eine Verbindung zur Intuition herstellt. Hier ist Aufräumen angesagt. Auch ein Heilritual zur Stärkung der eigenen Verbindung zur Intuition kann hilfreich sein.

Im Rahmen der Aufstellungsarbeit kann die Intuition als Repräsentanz aufgestellt werden, so dass man überprüfen kann, wie die eigene Verbindung zu ihr ist und ob es Blockaden gibt. Dies kann z. B. wie bereits erwähnt ein Glaubenssatz oder sogar ein Trauma sein. Unbewusst werfen manche Menschen der Intuition vor, sie wäre für eine Entscheidung und ihre Folgen verantwortlich, nach dem Motto: "Ich habe auf dich, liebe Intuition, vertraut, und schau jetzt mal, wo ich gelandet bin!" In der Aufstellung kann überprüft werden, ob die Verantwortung tatsächlich bei der Intuition liegt. Meist ist dies nicht der Fall. Oder aber man hat tatsächlich die bestmögliche Entscheidung getroffen. Auch wenn die Folge ein Trauma war, kann es immer noch die bestmögliche Entscheidung mit den bestmöglichen Folgen (Überleben statt Tod als Beispiel) gewesen sein. Dies zu akzeptieren versöhnt den Betroffenen mit seinen Entscheidungen und stärkt zugleich den intuitiven Kanal.

Jede Form von Energiearbeit stärkt die Verbindung zur Intuition. Wenn wir energetisch arbeiten, verbinden wir uns mit der Ur-Quelle und lassen unsere Erwartungen los. Wir warten auf intuitive Eingebungen und heißen alles willkommen, was kommt. Das ist die höchste Form des Vertrauens in die eigene Intuition und gleichzeitig die beste Übung dieses Vertrauen aufzubauen und zu stärken. Auch das Anschaffen eines Orakel-Kartensets – es gibt unzählige wunderschöne Sets auf dem Markt – und sein Einsetzen, um z. B. einen Impuls bei einer Fragestellung oder für einen Tag zu bekommen, baut automatisch den intuitiven Kanal weiter aus. Über Bilder lässt er sich besonders gut erreichen und stärken.

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Wie gut schätze ich meine Verbindung zur Intuition ein (Bei Bedarf eine Prozentzahl vor dem inneren Auge anzeigen lassen)? Welche wichtigen Entscheidungen meines Lebens habe ich intuitiv getroffen? Wohin haben Sie mich geführt?
  • Wie steht es um mein Bauchgefühl? Wie gut ist es ausgeprägt? Welche Signale bekomme ich dadurch? Wie gut nehme ich es wahr?
  • Neige ich dazu, meine intuitiven Wahrnehmungen z. B. durch übermäßige Logik und Rationalität zu überschreiben? Welche Folgen hat das?
  • Mit welchen Methoden stärke ich meine intuitive Verbindung? Beachte ich meine Träume? Meditiere ich? Benutze ich ein Orakel-Kartenset? Oder ein Pendel?
  • Habe ich der Intuition noch etwas vorzuwerfen? Eine intuitive Entscheidung, die ich getroffen habe und die mir Leid gebracht hat? Hege ich Groll der Intuition gegenüber? Bin ich bereit zu überprüfen, was wirklich hinter diesem Vorwurf steckt? (Ich könnte es mir ja durch innere Bilder anzeigen lassen...)

 

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