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Wer kommt in den freiRaum?

 

Inhaltsverzeichnis

 

Seit knapp 5 Monaten (Mai-September 2020) betreibe ich meine Praxis freiRaum hauptberuflich. Es ist spannend für mich zu beobachten, wer mein Angebot interessant findet und wer zu mir kommt. So unterschiedlich auch die Menschen und ihre Hintergründe sind, so gibt es auch einige Gemeinsamkeiten. Auf DIE Gemeinsamkeit schlechthin werde ich später eingehen. Zuerst „schubladisiere“ ich ein bisschen. Ausnahmsweise erlaube ich mir das. ;-)

"Die Schubladen"

  • Zum Einen sind es die Profis: Psychologen, Psychotherapeuten oder Menschen, die diese Berufe anstreben. Jeder, der professionell psychologisch oder therapeutisch mit Menschen arbeitet, sollte kontinuierlich bei sich schauen, so meine Meinung. Das nennt man Supervision. Nur darüber reden und intellektuell verstehen hilft allerdings nicht. Auch Menschen, die bereits eine Therapie oder sogar eine therapeutische Ausbildung hinter sich haben oder eine solche anstreben, haben noch einige Päckchen und Themen. Das liegt u. a. auch daran, dass die sog. anerkannten Methoden das bewusste Erleben und das Erinnerbare in den Fokus rücken (Dazu kommt, dass man nie „fertig“ ist.). Dabei liegen die wirklich grundlegenden Prägungen im vorsprachlichen Bereich oder werden sogar häufig „vererbt“. Auch die Profis, die in den freiRaum kommen, haben einen hohen Anspruch an ihr psychisches System und folgen somit dem Grundsatz „Richte keinen Schaden an“. Dafür ist laufende Supervision notwendig, der ich mich selbstverständlich auch unterziehe.

  • Es kommen viele Menschen, die mit Menschen arbeiten. Das können z. B. Lehrer, Erzieher, Ärzte, Krankenpfleger sein, aber auch Menschen, die freiberuflich arbeiten und daher einen sehr engen Kunden- oder Klientenkontakt haben. Sie kommen meistens, weil sie im privaten oder im beruflichen Umfeld einen Konflikt haben, z. B. in der Beziehung zum Partner, zu Kollegen. Manchmal merken sie, dass sie Verhaltensmuster an den Tag legen, die nicht mehr ihrem jetzigen erwachsenen Ich angemessen sind. Manchmal kommen auch Zweifel zum Vorschein: Bin ich auf dem richtigen Weg? Mache ich wirklich das, was ich machen will? Manchmal kommen sie für einige wenige Sitzungen und fühlen sich danach gestärkt, ihren Weg allein fortzusetzen. Manchmal entdecken sie in sich den Wunsch, doch tiefer zu graben, und sich auch auf die spirituelle Reise nach der eigenen Identität und der eigenen Eingebundenheit in die universellen Zusammenhänge zu begeben. Dieser Wunsch kann natürlich auch erst später im Leben auftreten. Es ist eher typisch für ein fortgeschritteneres Alter die sog. Religio, die Rückbindung, zu suchen. Ich habe auch junge Menschen erlebt, die dafür bereit waren.

  • Einige Klienten kommen mit einem ganz konkreten Thema. Daher kommen sie normalerweise nur für eine oder zwei bis drei Sitzungen. Meist geht es um ein ganz konkretes Ereignis, auf das sie sich vorbereiten wollen, wobei Ängste, Gedankenkreisläufe oder auch körperliche Symptome sie im Vorfeld stark belasten. Das kann ein anstehendes Konfliktgespräch sein, eine anstehende Operation oder eine anstehende Reise. Vielleicht auch eine Kündigung. Einige sind sich bei ihrer Entscheidung unsicher und wollen ihre (innere) Ausrichtung überprüfen, um die Entscheidung guten Gewissens treffen zu können. Oder sie wollen sich möglichst angstfrei der anstehenden Operation unterziehen oder die anstehende Reise mit einem möglichst guten Gefühl antreten können. Im Prozess geht es häufig darum, das aktuelle Ereignis von alten Kopplungen (z. B. an ein altes Trauma oder Ereignis, sprich eine alte Operation, eine alte Reiseerfahrung, eine alte Kündigung usw.) zu befreien.

  • Wiederum andere brauchen und wollen eine eher „klassische“ psychotherapeutische Begleitung. Sie kommen regelmäßig und haben viele Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen wollen. Manchmal fühlen sie sich sehr unsicher und auch ein Stück verloren. Möglicherweise haben sie schon einmal in ihrem Leben eine Diagnose erhalten, z. B. eine Anpassungsstörung oder eine depressive Episode. An dieser Stelle begleite ich auch etwas „sanfter“ und weniger konfrontativ. So sehr die Profis meine konfrontative Art auch schätzen, so scheint sie an dieser Stelle fehl am Platze zu sein, denn sie würde bei den betroffenen Klienten Bedrohungsgefühle auslösen und die sowieso vorhandenen Fluchttendenzen noch weiter verstärken. Die Intensität des Kontakts wäre "too much". Ich war erstaunt, als ich feststellte, dass ich es auch sanft kann. Mittlerweile scheine ich mir da eine intuitive Flexibilität erarbeitet zu haben. 

Man kann natürlich auch in mehrere dieser Schubladen passen. Oder in gar keine! :-)

Gibt es DIE Gemeinsamkeit?

Was ist denn DIE Gemeinsamkeit der Menschen, die in den freiRaum kommen. Ist es ihr Seelenalter? Oder ganz naheliegend: ihr Wunsch nach Freiraum? Nach Freiheit? Ihr Wunsch nach einem eigenen Raum, einem Freiraum für sich selbst? Und auch nach Liebe? Liebe trotz Freiheit? Das auf jeden Fall! Da gibt es aber noch etwas. Es ist eine bestimmte spirituelle Komponente. Ich nehme an, dass sie alle eine besondere Bekanntschaft mit dem Tod gemacht haben, wahrscheinlich gleich zu Beginn ihres Lebens. Entweder waren sie mit sehr bedrohlichen Lebensumständen bereits im Mutterleib konfrontiert und / oder sie wären selbst fast gestorben. Vielleicht haben sie einen Abtreibungsversuch überlebt oder „nur“ starke Ablehnungsgefühle ihnen gegenüber. Vielleicht haben sie ein Zwillingsgeschwisterkind verloren. Oder bei einer Operation ein Nahtoderlebnis gehabt. So oder so scheinen sie durch ihre Todesnähe einen besonderen Pakt mit dem Leben geschlossen zu haben, das ihnen teils andere Aufgaben stellt und einige besondere Fähigkeiten, z. B. in Bezug auf ihre Wahrnehmung, bereitstellt als Menschen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben. Was sind der Sinn und der Zweck ihrer Erfahrungen? Das herauszufinden ist ein Teil ihrer Lebensaufgabe. In den Prozessen werden Herausforderungen und auch besondere Fähigkeiten und Gaben deutlich. Letztere wollen sowohl bei Herausforderungen als auch im normalen Alltag eingesetzt werden. Eins bleibt sicher: Alles hat seinen Sinn und seinen Zweck. Stimmt's oder habe ich recht?

Nachtrag vom 8.2.2021

Meine Vermutung, dass es sich bei den freiRaum-Klienten um Menschen mit besonderen Fähigkeiten und Lebensaufgaben handelt, hat sich in den letzten Monaten immer mehr bestätigt. DIE Gemeinsamkeit ist tatsächlich eine ähnliche Erfahrung der Ur-Verletzung, die aber auch gleichzeitig mit der Ur-Gabe verbunden ist. Wird also die Ur-Verletzung bearbeitet, kann die Ur-Gabe immer bewusster gelebt werden (Wird sie abgewehrt, was die Folge von psychischen Verletzungen ist, hat man es mit mehr oder weniger starken Symptomen zu tun. Sie können sich auf der körperlichen, der emotionalen oder der Beziehungs-Ebene äußern.) Die besonderen Fähigkeiten bestehen in der Hochsensibilität, in besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten, in künstlerischen Begabungen und in Heilfähigkeiten. Über letztere verfügt jeder Mensch: die Selbstheilungskräfte. Einige Menschen haben aber die zusätzliche Fähigkeit, die Selbstheilungskräfte in anderen Menschen anzuregen, sei es durch ihre Hände, durch ihre Worte oder alleine durch ihre Anwesenheit. Der freiRaum ist mittlerweile ein Raum dafür geworden, dass man diese Fähigkeiten (bewusst) entdeckt, sich zu ihnen bekennt und sie weiter entwickelt. Das ist einer der Gründe, warum ich auch Workshops und auch eine zweijährige Fortbildung anbiete. Sie alle richten sich an Menschen, die ihre besonderen Fähigkeiten weiter schulen wollen. Die Voraussetzungen dafür erfülllt man auf zwei Arten: 1) Das Leben stellt kontinuierlich Aufgaben, man sammelt Lebenserfahrungen. Das braucht einfach Zeit; 2) Man reduziert seinen psychischen Ballast immer weiter, z. B. im freiRaum; 3) Man verbindet sich immer besser und häufig mit seiner Essenz, man kennt die universellen Essenzen (Licht, Universum, Tod, Liebe, Wertschätzung, Integrität usw.) oder lernt sie immer besser kennen, verbindet sich mit ihnen. Man wächst. All dies ist auch in Einzelsitzungen möglich. Ich finde es aber auch wichtig, einen Gruppenraum, auch zwecks Austausch und Netzwerkaufbau, dafür zu eröffnen. Mehr Infos finden Sie unter "Workshops & Fortbildungen".

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Gehöre ich zu einer der beschriebenen Gruppen? Erkenne ich mich in diesem Text an irgendeiner Stelle wieder? Oder ist es noch etwas anderes, was ich an der freiRaum-Botschaft anziehend finde? Kann ich es in Worte packen oder ist es nur ein Gefühl?
  • Was verspreche ich mir von den Sitzungen im freiRaum? Was wäre mein Ziel? Oder habe ich vielleicht sogar mehrere Ziele?
  • Spüre ich bereits den Impuls, einen Termin zu vereinbaren, oder ist es besser, wenn ich mir noch etwas Zeit lasse, so dass der Impuls reifen kann?
  • Bin ich hier im freiRaum grundsätzlich richtig oder wäre es besser, wenn ich mir noch andere Angebote ansehe?
  • Jagt mir die freiRaum-Radikalität etwas Angst und Schrecken ein? Befürchte ich, dass im freiRaum Dinge ans Licht kommen könnten, für die ich noch nicht bereit bin? Könnte ich mir vorstellen, diese Ängste zum Thema einer Sitzung zu machen und mich direkt mit ihnen zu beschäftigen? Oder braucht es einfach noch etwas Zeit? Oder ist mein Leidensdruck noch nicht hoch genug, so dass in meinem Leben noch mehr passieren muss, damit ich den Entschluss fasse, in den freiRaum zu kommen?
  • Wäre ich bereit, mir mein Leben im Sinne des großen Ganzen anzuschauen? Was sind meine Fähigkeiten und Talente? Welchen Sinn haben sie? Was sind meine Lebensaufgaben? Kenne ich sie überhaupt? Was muss ich noch klären und loslassen, um mich besser mit mir selbst zu verbinden und meine Lebensaufgaben zu leben und zu erfüllen?

 

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Bildnachweis: Bild von Arek Socha
Bild von Kellepics / Pixabay