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Die Sorge ist bereits passiert. Oder: das Urvertrauen stärken und Energien freisetzen!

 

Inhaltsverzeichnis

 

Wie kann eine Sorge bereits passiert sein?

Häh? Wie? Was? Was ist das denn bitte für ein seltsamer Satz? Die Sorge ist bereits passiert? Was soll das bitte bedeuten? Und wie kann denn eine Sorge passiert sein, wenn sie doch etwas ist, das sich v. a. im Kopf und in der imaginären Zukunft abspielt?

Ähm... Jein. Also, ja. Nach gängiger Ansicht sind Sorgen eine Mischung aus Ängsten und Gedanken, basierend auf Lebenserfahrung, Charakter, Vorprägung etc., die , einem Film ähnlich, eine unvorteilhafte Zukunftsvision schaffen und mit der Zeit schlimmer werden. Ich arbeite konsequent mit der Auffassung, dass eine Sorge auf etwas Vergangenes verweist, also auf etwas, was bereit passiert ist. Wenn meine Klienten Sorgen oder Ängste äußern, sage ich Ihnen: "Das, wovor Sie Angst haben, ist bereits passiert."

Davon lässt sich mein Merksatz ableiten: "Die Sorge ist bereits passiert." 

Reiki-Regel: Gerade heute sei frei von Sorge!

Dass Sorgen der Lebenskiller Nummer 1 sind, ist bekannt. Auch im Reiki lautet eine der Lebensregeln "Gerade heute sei frei von Sorge!". Etwas positiver formuliert bedeutet es: Genieße das Leben! Lebe im Hier und Heute! Lass es dir gut gehen! Das Leben sorgt für dich, also brauchst du dich nicht zu sorgen! Wundervoll, nicht? Können Sie das so annehmen oder sorgen Sie sich, dass es so nicht funktioniert?

Sorge als Schutz

Die treuen Leser meines Blogs kenne es schon aus meinen anderen Artikeln: Alles, wirklich alles, kann als psychischer Schutz dienen. Ich wiederhole es auch hier noch einmal: Es ist durchaus denkbar, sich zu sorgen, nur um nicht sein vollstes Potential und sein eigenes Leben zu leben. Die Energie, die jedem Menschen zur Verfügung steht, wird als Angst etikettiert, mit Gedanken und Bildern versehen – und voilà: Die Energie ist schon so durch Sorgen und Ängste gebunden, dass für Visionen und Pläne nicht mehr übrig bleibt. Von der Energie, die in die Umsetzung gesteckt werden könnte, ganz zu schweigen. Man könne schon froh sein, wenn man seinen Alltag gewuppt bekommt...

Sorgen sind Beziehungsgift

Sorgen sind Gift für jede Beziehung und machen beide Beziehungspartner unfrei. Derjenige, der sich Sorgen macht, versucht über die Sorge Kontrolle über den anderen auszuüben, und fühlt sich dabei häufig im Recht. In seinem System ist Sorge=Liebe einprogrammiert: "Ich sorge mich, weil ich dich liebe". Damit geht die Erwartung einher, dass man doch so ein liebendes sich sorgendes Wesen nicht missachten darf. Wahre Liebe lässt frei und manipuliert nicht, auch nicht mit Sorge. Sollten Sie sich in den Sorgenfängen befinden, so befreien Sie sich daraus schnellst möglich, solange Sie nicht von Kopf bis Fuß damit umsponnen worden sind. Wenn Sie derjenige sind, der sich "aus Liebe" sorgt, dann übernehmen Sie dafür Verantwortung, hören Sie auf, andere mit ihren Sorgen-Weben einzuspinnen und finden Sie den wahren Grund Ihrer Sorge heraus!

Womit ist Ihr Energie-Glas voll?

Eine andere Metapher könnte den Sachverhalt verdeutlichen. Stellen Sie sich vor, Ihre Energie wäre ein volles Glas. Wenn Sie grundsätzlich in das Leben vertrauen haben, haben Sie am Boden des Glases Ihre Vertrauensenergie – ein solides Fundament. Darüber stapeln sich Energien in verschiedenen Farben, die sich aber auch farblich verändern, sich bewegen und ineinander fließend übergehen, je nach dem, was kurz-, mittel- und langfristig ansteht.

Anders sieht ein Glas von jemandem aus, der dem Leben mit viel Misstrauen begegnet. Sein Vertrauensfundament ist klein oder vielleicht wenig vorhanden. Die übrigen Energien im Glas sind in ihrer Konsistenz, ihrer Farbe und ihrer Position ziemlich fest, z. B. in Form von Ängsten und Sorgen. Ein bisschen freie Energie ist vielleicht im oberen Segment vorhanden, aber zu wenig, um das Leben grundlegend zu ändern.

Das Ziel wäre, das Vertrauen, also das Fundament, und die freie Energie in ihren Anteilen vergrößern. Das erreicht man dadurch, dass man die festgefahrenen Energien durch Klärungsarbeit aus ihrem festgefahrenen Zustand erlöst. Bevor man damit beginnt, wäre vielleicht ein Check sinnvoll, wie es um das eigene Glas steht.

Wie steht es also um Ihr Urvertrauen?

Eine sinnvolle Methode, sich Klarheit über die eigenen Anteile "Urvertrauen - Festgefahrenes - Freies" zu verschaffen, besteht darin, die Anteile entsprechend auszupendeln. Vielleicht besitzen Sie schon ein Pendel, das einen Verstärker Ihrer inneren Stimme darstellt oder Sie vertrauen direkt Ihrer Intuition. Alternativ gibt es noch Muskeltests (Armlängentest-Anleitung, Fingerring-Test-Anleitung). Wer die Methode nicht kennt, der nehme sich z. B. einen Ring an einer Kette zur Hand. Die Kette klemmt man locker zwischen den Daumen und den Zeigefinger und stützt den Ellbogen auf den Tisch. Entspannen Sie sich. Lassen Sie sich vom Pendel die Drehrichtung jeweils für das Ja und für das Nein anzeigen. Merken Sie sich die Richtung, in die sich Ihr Pendel jeweils beim Ja und beim Nein dreht. Wie gesagt: Das Pendel verstärkt einfach Ihre innere Stimme. Die Muskeln reagieren anders, wenn Sie etwas für richtig halten. Daher entsteht die Bewegungsrichtung. Nun setzen Sie das Urvertrauen bei maximal 100% an und fangen Sie an, Ihren Wert auszutesten. Ich habe mehr als 10% Urvertrauen. Ich habe mehr als 20% Urvertrauen. Usw. Verändert sich die Pendelrichtung, müssen Sie mit der Zahl wieder heruntergehen, bis Sie den richtigen Wert erpendelt haben. Das ist Ihr derzeitiges Urvertrauen. Als Beispiel nehme ich 65%. Dieser Wert würde wahrscheinlich ungefähr auch dem Wert der freien Energien entsprechen. Aber pendelt Sie auch ihn aus! Festgefahrene + freie Energien ergeben zusammen 100%.

Gut, jetzt wissen Sie, wie es um Ihr Urvertrauen und Ihre freien Energien steht. Jetzt geht es darum, die festgefahrenen Energien zu identifizieren und zu lösen. Befragen Sie Ihre Intuition, wie viele festgefahrenen Energien es gibt bzw. wie viele Bereiche Sie sich ansehen sollen. Stellen wir uns vor, es sind acht. Dann können Sie in den weiteren Schritten diese acht Bereiche identifizieren. Nicht alle lassen sich sofort identifizieren, manchmal muss man erst einmal mit einem Fragezeichen leben. Versuchen Sie es trotzdem! Die typischen Bereiche sind: Beziehungen, Herkunftsfamilie, aktuelle Familie / Partner / Kinder, Vorfahren, Ahnen, Seele, Karmisches, Talente und Begabungen, Ängste oder andere Emotionen, unbefriedete Entscheidungen und andere innere Konflikte, alte Muster, Täter-Opfer-Retter-Kreisläufe, Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Keine Sorge, wenn es viele Themen und Bereiche sind. Jeder von uns hat eine ganz schöne Hypothek an solchen Themen in diesem Leben!

Gut, die Liste ist fertig und jetzt? Jetzt könnten Sie noch intuitiv die Reihenfolge der Themenbereiche festlegen: Welches Thema ist zuerst dran? Welches danach? Stellen wir uns vor, das Thema Nummer 1 ist tatsächlich "Sorge". Ich bleibe also beim Hauptbeispiel dieses Artikels: Sorge als festgefahrene Energie.

Verlassenheitsangst

Nehmen wir die typische Beziehungsangst: die Angst, verlassen zu werden. Laut Merksatz hat jemand mit dieser Angst oder Sorge das Verlassenwerden bereits erlebt. Jetzt muss er, sofern er seine Verlassenheitsangst endgültig der Vergangenheit angehören lassen will, herausfinden, wo der Ursprung ist.  Eine Möglichkeit, es allein in die Hand zu nehmen, ist, jedes Verlassenheitserlebnis, das einem bekannt ist, eins nach dem anderen aufzulösen. Hat man eins aufgelöst, also Frieden damit geschlossen, geht man zum vorherigen über. Man arbeitet sich also Schicht für Schicht in die Vergangenheit hinein. (S. auch hier: Anteile befrieden).

In der Praxis nutze ich gern eine andere Möglichkeiten und schaue, ob man direkt zum Ur-Ereignis kommen kann. Da es vorsprachlicher Natur ist, muss es in Form von Aufstellungs-, Symbol- oder Körperarbeit rekonstruiert werden. Der Clou: Hat man das Urereignis abgeschlossen, sind die späteren Wiederholungsschleifen auch abgeschlossen. Konkret heißt es: Jemand, der Angst hat, verlassen zu werden, hat es vielleicht als Baby erlebt: Man hat geschrien, niemand kam. Man wurde allein gelassen und verlassen. Ein Trauma, das sich im Leben immer wieder zu wiederholen droht und das man durch seine Sorge zu verhindern versucht, obwohl es bereits passiert ist.

Symbolische Sorgen-Verkleidung

Manche Sorgen sind symbolische Verkleidungen. Beispiel: Manche Eltern haben Angst, dass ihr Kind entführt und missbraucht wird. Das heißt nicht automatisch, dass sie das selbst erlebt haben. Aber aus irgendeinem Grund weist ihre Psyche ihrer Sorge dieses Szenario (das z. B. aus Filmen und Serien bekannt ist) zu. Hier ist Symbolarbeit angesagt: Es gibt ja viele Möglichkeiten, (symbolisch) entführt zu werden. Auch Missbrauch kann auf vielen verschiedenen Ebenen stattfinden. Was sich auf das eigene Kind projiziert, betrifft außerdem häufig die eigenen Kind-Anteile.

Oder nehmen wir die typischen Geldmangelsorgen. Geld ist einfach nur Energie. Wenn man Angst vor Geldmangel hat, hat man also Angst vor Energiemangel. Energiemangel hat sicherlich jeder schon einmal erlebt, z. B. in Form von Mangel an Zuwendung und Liebe.

Sorgenfreies Unternehmertum

Ich wette drauf, dass sich jeder Unternehmer ab und zu mal Sorgen um den Erfolg seines Unternehmens macht. Sorgen sind nun wirklich nicht mein Thema, aber an dieser Stelle habe ich mich doch dabei ertappt, etwas empfindlicher zu sein. Was ist da eigentlich los? Denn der Merksatz "Die Sorge ist bereits passiert" trifft hier auf den ersten Blick nicht zu. Es ist mein erstes Unternehmen. Gründe für Existenzängste hätte ich genug gehabt. Aus meiner Biografie sind mir sowohl Bindungstraumata als auch Existenztraumata (Das heißt, es war mit dem Überleben gefühlt oder in echt knapp.) bekannt. Sie sind hier nicht der Grund. Worum geht es wirklich bei meiner Sorge? Aha... Es geht um das Thema Berufung. Ich habe Sorge, meiner Berufung nicht gerecht zu werden. Jetzt könnte man sich fragen, wenn jede Sorge auf etwas Vergangenes hinweist, wie das sein kann? In diesem Leben hatte ich noch keine Möglichkeit, es mit der Berufung zu vermasseln. Genau: in diesem Leben. Da sind wir wieder bei karmischen Zusammenhängen. Irgendwo in meinem System ist eine Information, dass ich bereits einmal meiner Berufung nicht gerecht geworden bin. Wenn es so etwas wie ein früheres Leben gibt, dann war das wohl in einem früheren Leben. Wenn es das nicht gibt, dann ist die Information anders zu mir gekommen. Schließlich ist sie auch im menschlichen Informationsfeld gespeichert: So viele Menschen sind ihrer Berufung nicht gefolgt! Das heißt, auch hier gehe ich an den Entscheidungspunkt, an dem ich die Entscheidung getroffen habe, es mit meiner Berufung nicht zu versuchen, verarbeite das und schließe Frieden damit. Damit wird sich auch die Sorge erledigt haben und ich bin frei davon.

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Welche Sorgen plagen mich? Wie lange schon? Sind sie immer da oder nur in bestimmten Situationen / zu bestimmten Zeiten?
  • Was muss und will ich tun, um die Botschaften meiner Sorgen zu entschlüsseln? Welchen Tatsachen muss ich ins Auge sehen?
  • Wie steht es um mein Urvertrauen?
  • Wie hoch ist der Anteil meiner festgefahrenen, also blockierten, Energien? Welchen Themenbereichen lassen Sie sich zuordnen?
  • Welches Thema ist als Erstes dran? Wie will ich es angehen?
  • Welche Sorgen blockieren das Entfalten meiner Talente und Potentiale?

  

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